Ehemalige: Was ist eigentlich geworden aus … Dejan Januzovic?

Schulzeit am Gymnasium Lemwerder: 2006 – 2012

Schulischer Werdegang nach Verlassen des Gymnasiums Lemwerder: Willms-Gymnasium, Delmenhorst 2012 – 2014, Abitur

Ausbildung/ Studium:
Hochschule Emden/ Leer: Industrial and Business Systems
University of Applied Sciences Oulu, Finnland: International Business
Hamburg School of Business and Administration Hamburg: Business Development

Beruf: ODDO BHF (Schweiz) AG Zürich: Jr. Relationship Manager

Wohnort: Zürich, Schweiz

Familienstand: ledig

2006 – nur ein Jahr nach der Gründung des noch jungen Gymnasiums Lemwerder, wurde Dejan Januzovic als Fünftklässler an unserer Schule eingeschult. Mit seinem Start im neuen Klassenraum begann für ihn gleichzeitig eine bis heute währende inspirierende Freundschaft: Der Zufall wollte es, dass zwei Söhne der Familie Fassmer in seiner Klasse waren – und Dejan ergriff die Gelegenheit, schon während seiner Schulzeit am Gymnasium Lemwerder praktische Erfahrungen im Werft-Betrieb zu machen: Während andere in der Sonne lagen oder verreisten, schaute Dejan sich in den Ferien wochenlang im Schiffsbau um und schnupperte interessiert in unterschiedliche Abteilungen des Unternehmens rein, von Schlosserei bis zur Betriebsleitung.

Nach dem Abitur am Willmsgymnasium in Delmenhorst stand für ihn schnell die Entscheidung fest, einen technischen Studiengang mit wirtschaftlichem Anteil zu wählen und so schrieb er sich für Wirtschaftsingenieurwesen in Emden ein. Besonders gefiel ihm dort – neben den Studieninhalten – die Tatsache, dass es sich um einen doppelsprachigen Bachelor handelte, in dem die Hälfte der Studieninhalte auf Englisch vermittelt wurde. Derart “trainiert” stellte es für ihn auch kein Problem dar, dass im zwischenzeitlichen Auslandssemester in Finnland sowie im später anschließenden Master-Studiengang sämtliche Studieninhalte auf Englisch vermittelt wurden.

International aufgestellt ist Dejan bereits quasi von Geburt an: Erst im Alter von 5 Jahren kam er mit seiner bosnischen Mutter und dem kroatischen Vater nach Deutschland. Ab 2001 lebte die Familie in Lemwerder. “Zuhause”, so Dejan, “wurde immer nur kroatisch gesprochen”. Doch als Dejan 2006 ins Gymnasium Lemwerder eintrat, sprach er bereits fließend Deutsch. Als junger Erwachsener war sein Deutsch so gut, dass er von seinem Studienort Emden aus sogar einen dreimonatigen Lehrauftrag in China annahm und dort Unterricht für deutsche Sprache und Kultur erteilte.

Für seine Bachelor-Arbeit wechselte Dejan nach Hamburg und schrieb diese in Verbindung mit einem Praktikum bei der dortigen Berenberg-Bank. Die Stelle hatte ihm einer seiner Freunde vermittelt. Dass es sich nicht um einen technischen Aufgabenbereich handelte, spielte für ihn dabei keine Rolle. “Auch, wenn es sich beim Banking um ein anderes Themenfeld handelt, so ist es doch gleichfalls ein analytisches Aufgabengebiet.”

Nach der Bachelor-Arbeit entschied Dejan sich ein berufsbegleitendes Master-Programm bei Philipps in Hamburg zu absolvieren. Hier war er im Projektmanagement tätig und half Unternehmen bei Gründung, Aufbau und vor allem Outsourcing ihrer Kapazitäten, “eigentlich ein klassischer BWL-Bereich.” Die Arbeitsbelastung in dieser Zeit war allerdings grenzwertig hoch. “Das war schon hart”, sagt Dejan, “zwei Jahre lang habe ich jede Woche 30 bis 40 Stunden bei Philipps gearbeitet und am Wochenende für den Master studiert.” Wie gut, dass inzwischen seine Freundin Marie, mit der er bereits seit Abitur-Zeiten zusammen ist, bei ihm in Hamburg lebte und ihn mental unterstützen konnte.

Für seine folgende Entscheidung, endgültig ins Banking zu schwenken, gaben schließlich zwei Aspekte den Ausschlag: “Bei meinem Praktikum in der Berenberg-Bank hatte mir der Bereich der Kundenberatung sehr gut gefallen. Und derselbe Kollege, der mir die Stelle bei Berenberg vermittelt hatte, war bei der Schweizer ODDO-Bank tätig und warb mich an.”

Nachdem es zunächst mit der Bewerbung für die Hamburger Niederlassung der Bank nichts geworden war, da diese statt eines “Juniors” einen “Senior” suchte, kam ein Angebot aus Zürich. Und Dejan zögerte nicht lange: Mit Marie fuhr er von Hamburg aus in die Schweiz, um sich den möglichen neuen Arbeitsort mal anzuschauen. “Wir waren sofort schockverliebt: die Natur, die Menschen, die Atmosphäre – und auch das Gehalt hat überzeugt”, setzt er mit einem kleinen Augenzwinkern hinzu.

In der Schweiz angekommen, waren dann der Wechsel und der Einstieg in die ODDO-Bank zunächst nicht ganz einfach. “Ich musste vieles neu lernen.” Doch auch diese Hürde meisterte Dejan mit Bravour. Seit gut zwei Jahren ist er nun im klassischen Kundengeschäft tätig, betreut einen eigenen Kundenstamm und aquiriert Neukunden. Dass seine Kunden in Norddeutschland leben, kommt Dejan ganz gelegen: So kann er, wenn er beruflich zu ihnen unterwegs ist, gleich seine Eltern in Ganspe und seinen Bruder in Rastede besuchen. Diesem, der eine Ausbildung zum Elektriker abgeschlossen hat, half er mit seinen Kenntnissen und Fähigkeiten “ganz nebenbei”, einen Elektrobetrieb aufzuziehen, der mittlerweile stolze 20 Mitarbeiter hat. Manchmal auch kommt bei seinen Reisen in den Norden noch ein Treffen mit einem seiner alten Fußballfreunde zustande.

Das derzeitige Leben in der Schweiz gefällt sowohl Dejan als auch seiner Freundin Marie sehr gut. Während Dejan exklusive Investments tätigt, baut Marie als Architektin “15-Millionen-Villen” rund um den Zürichsee. was ihr großen Spaß macht. “Erstmal wollen wir hier nicht weg”, da sind sich beide einig. Derzeit sucht das junge Paar eine Location für die Hochzeit in Kroatien. Diese soll 2025 stattfinden. “160 Leute werden es wohl werden – genau muss ich das noch durchkalkulieren.” Dass dem professionellen Banker und Organisationstalent das nicht schwerfallen wird, steht außer Frage.