… so beginnt der “Kugelsegen”, den Kaspar, ein ambitionierter Jagdgeselle, um Mitternacht in der Wolfsschlucht spricht. Leider hat er sich mit dem Bösen verbunden und muss nun, um sein eigenes Leben zu verlängern, dem schwarzen Jäger Samiel das Leben eines anderen Menschen zuführen.
Zwei Wochen hatten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6b Zeit, die Szene aus der Oper “Der Freischütz” von Carl Maria von Weber zu gestalten.
Während die einen hinter schwarzen Laken ein Hörspiel mit schaurigem Echo-Effekt erklingen ließen, lernten die anderen Texte auswendig und probten auf der Bühne: Die Pflanzen der Pausenhalle wurden zu Gewächsen in der Wolfsschlucht, im Requisitenraum fanden sich Umhänge und Hüte und Herbert, das schuleigene Skelett aus der Biologie-Sammlung, musste seinen Schädel hergeben. Was dann noch fehlte, wurde auf dem Schulhof gesammelt (Steine) bzw. von zuhause mitgebracht (Mamas Suppenkelle). Auch ein (Plastik-) Jagdgewehr durfte natürlich nicht fehlen und wurde waffenerlass-konform in die Vorstellung einbezogen.
Auch wenn der “Chor der Geister” bei der abschließenden Präsentation bisweilen eher beschwingt als unheimlich klang, der auswendig gelernte Text auf einmal wie weggeblasen schien und die Bühne sich als ungeahnte Stolperfalle erwies: Am Ende hatten alle viel Spaß – und die Geschichte um Kaspar, Samiel und Max zum Glück ein gutes Ende.
K. Biermann